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Demonstrationen, Drohbriefe, Stinkbomben und taule Eier waren einige der Begleiterscheinungen des Theaterstucks «Der Stellvertreter» in der Schweiz 1963/1964. Rolf Hochhuths brisante These von der Mitschuld des Papstes Pius XII. am Holocaust provozierte heftige Reaktionen - nicht nur von Seiten der katholischen Organisationen. ln allen Lagern wurde mit spitzer Feder uber den Holocaust, den Papst und uber Hochhuth geschrieben. Auch der Kommunismus, das Verhaltnis von Christentum und Judentum sowie die Haltung der katholischen Kirche und jene der Schweiz im Zweiten Weltkrieg gerieten ins Blickfeld der Redaktoren. Die Historikerin Nadine Ritzer zeichnet jenes «argumentatorische Gerichthalten» uber den «Stellvertreter» und dessen Autor nach, welches die damaligen Feuilletons der Zeitungen fullte und reichhaltigen Gesprächsstoff fur runde Tische lieferte.