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Wilhelm Furtwängler war ein Leben lang bemüht, sich über sein künstlerisches Tun auch theoretisch Rechenschaft zu geben. Diesem Band liegen die Eintragungen in seinen Taschenkalendern zugrunde, die von 1924 bis zu seinem Tode fast vollständig erhalten geblieben sind. Es sind Aufsätze, aphoristische Gedanken und Notizen, die sich nahezu ausschließlich mit Fragen der Musik beschäftigen, vor denen alles Persönliche zurücktrat. Gerade darum aber erschließt sich dem Leser in diesem Buch Leben und Wirken des Dirigenten und Komponisten um so klarer. Bezeichnend für Furtwängler ist das immer neue In-Frage-Stellen seiner Gedanken, seiner Interpretationen, seiner eigenen Werke. Ohne Überheblichkeit war er sich seiner Größe bewußt, aber das Bewußtsein dieser Größe ließ ihn demütig werden vor der Verantwortung, die er sich damit aufgetragen sah. Wenn es einen Begriff gibt, der Furtwänglers Leben und Entscheidungen bestimmte und für uns verständlich macht, dann ist es der der Verantwortung. Nur vor diesem Hintergrund können seine Gedanken verstanden werden. Nichts kann den Menschen und Künstler Wilhelm Furtwängler, sein Denken und Handeln, so gültig erhellen wie sein eigenes Wort.