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O Muse! deren reizend Lied Auch Felsenherzen an sich zieht, Und durch die Kraft der Seyten zwinget; Euterpe! schenk mir deine Gunst, Und lehre mich die seltne Kunst, Wie man so sanft als neu, so zart als edel singet. Kein eitler Stolz bethört die Brust, Als hättest du mich längst mit Lust Die matte Cither schlagen lehren. Mich gafft kein Faunus, kein Silvan, Von wegen meiner Lieder an, Und keine Dryas starrt, um meinen Ton zu hören. Drum nimm nur itzt mein schwaches Rohr, Bezaubre selbst der Hörer Ohr, Begeistre du den Klang der Seyten: Laß, wie bey Dichtern alter Art, So Witz, als Anmuth hier gepaart, Die herrschende Vernunft mit heitrer Stirn begleiten. Ihr Gratien! entzieht euch nicht, Und zeigt ein holdes Angesicht Dem Dichter, der euch stets erhoben; Der kein gezwungnes Wesen übt, Und alles das, was ihr nicht liebt, So wenig als ein Lied des rauhen Pans kann loben. Hier seht ihr euer Ebenbild, D r e y N y m p h e n , die ein Geist erfüllt, An Witz und Schönheit Halbgöttinnen: Verstand und Anmuth sind hier gleich, O! laßt mich dießmal nur durch euch Ein auserlesnes Lied zu Ihrem Ruhm beginnen. Wie war dir, edles Trojerblut, Berühmter Paris! dort zu Muth, Als Ida dich zum Richter machte; Als dir die wohlbedachte Wahl Von drey Göttinnen auf einmal, Der größten Schönheit Preis, den goldnen Apfel brachte?