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Mit Pech hatte es der Hias einen beträchtlichen Teil seines Lebens zu tun gehabt. Er war nämlich Pechsammler und Wurzengraber von Profession. Das Pech verarbeitete er zu allerlei heilsamen Pflastern für die verschiedensten menschlichen Gebresten. Aus den Wurzen braute er Trankeln für Vieh und Leut' oder brannte kräftigen Schnaps daraus. So hatte er es nicht nur zu einem gewissen Ansehen, sondern auch zu kleinen Ersparnissen gebracht. Im Laufe der Jahre hatte er sich sogar ein kleines Gütel am Wald droben erhaust, in dem er wirtschaftete, sein Pech auskochte und aus seinen Wurzen klingende Münze schlug. Der Hias wäre also im Grunde genommen ein beneidenswerter Mensch gewesen, wenn er nicht zuletzt das Weiberleutische und den Heiratssinn bekommen hätte. Als »a lediger Fetz'n« hatte der Pecher Hias schon ein halbes Jahrhundert am Buckel, als ihn plötzlich der Rappel packte und er es allein nicht mehr aushielt. Wenn's der Goas zu wohl ist, heißt es im Volksmund, dann kratzt sie sich . . . und wenn's einem alten Junggesellen zu gut geht, dann heiratet er. Der Hias hatte eine ältere Dirn geheiratet, die auch schon tüchtig in den Vierzigern war, die Kordl vom Weyraterbauern.