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Irland, das eine Landfläche von zwanzig Millionen Acres - gegen acht Millionen Hektar - einnimmt, wird im Namen der Beherrscher Großbritanniens von einem Vicekönig oder Lord-Lieutenant unter Mitwirkung eines »Privat-Rathes« regiert. Es zerfällt in vier Provinzen: Leicester im Osten, Munster im Süden, Connaught im Westen und Ulster im Norden. Das Vereinigte Königreich soll in der Vorzeit eine einzige Insel gebildet haben. Jetzt sind deren zwei vorhanden, beide noch mehr getrennt durch geistige Verschiedenheit, als durch physikalische Grenzen. Die Irländer sind wie von jeher Freunde der Franzosen, und deshalb den Engländern feindlich gesinnt. Ein herrliches Land für Touristen, ist Irland ein trauriges Land für seine Bevölkerung. Diese vermag es nicht zu befruchten, jenes sie nicht zu ernähren. Und doch ist es nicht ein unfruchtbares Stück Erde, denn seine Kinder zählen nach Millionen, und obwohl diese Mutter keine Milch für ihre Kinder hat, wird sie von ihnen doch leidenschaftlich geliebt. Die süßesten - most sweet - Namen (ein Wort, das man dort unendlich häufig hört) werden an sie verschwendet. Das »Grüne Erin«, und grün ist das Land in der That; weiter heißt Irland der »Schöne Smaragd«, ein Smaragd, der freilich statt des Goldes in Granit gefaßt ist; die »Insel der Wälder«, was besser Insel der Felsen heißen sollte; das »Land des Liedes«, nur erklingt dieses Lied von kränklichen Lippen; endlich nennt man es die »Erste Blume des Landes« oder die »Erste Blume des Meeres«, freilich welken diese Blumen schnell im Brausen toller Stürme. Armes Irland! »Insel des Elends« solltest du heißen; jetzt und schon seit Jahrhunderten, du mit deinen drei Millionen Armen unter acht Millionen Bewohnern!